HomeReiseberichteNorwegen 2014 - Hardanger- und SognefjordFahrt mit der Flamsbana 
Reiseberichte
Norwegen und Schweden 2015
Norwegen 2014 - Hardanger- und Sognefjord
Campingurlaub in den Niederlanden 2014
Nordjütland/Dänemark 2012
Landal Park Hochwald Eifel 2012
Bauernhofurlaub in der Eifel 2011
Landal Park "De Lommerbergen" (Niederlande) 2010
Halland (Schweden) 2008
Schwedens Westküste 2006
Sächsische Schweiz 2004
Dänemark 2004
USA 2003
Paris 2002
 

Fahrt mit der Flamsbana

14.07.2014

Wir haben gut geschlafen und wachen gegen 08.30 Uhr auf. Wir frühstücken im Auto, da das Wetter nicht mehr ganz so schön ist. Aber es ist trocken und regnet nicht, noch nicht. Gegen 10.30 sind wir ausgecheckt und kaufen noch im Spar Vorräte ein, besonders Wasser und Brot brauchen wir. Dann geht es los. Unser erster Zwischenstopp soll der Vöringsfossen bei Eidfjord sein.

Andi wird es schon mulmig, wenn er daran denkt, da die Strasse am Fjord entlang wirklich sehr schmal ist. Und so bleibt sie auch bis zur Hardangerbrücke, die seit 2013 statt der Fähre über den Fjord führt. Wir fahren durch einen Tunnel mit Kreisverkehr, durch den man auf die Brücke kommt. Doch wir biegen noch nicht Richtung Brücke ab, sondern fahren weiter geradeaus Richtung Eidfjord. Gott sei Dank ist die Strasse ab hier und bis zum Fossen gut zu befahren.

Ab Eidfjord windet sich die Strasse bei 8 % den Berg durch ein enges Tal hinauf. Die Landschaft ist wieder einmal atemberaubend, Wildbäche, Wasserfälle, steile Felswände. Das Auge kann es gar nicht alles erfassen und der Verstand nicht verarbeiten. Nach einer Weile erreichen wir den Parkplatz an einem kleinen "Kafe". Hier halten wir und laufen über rutschige, felsige Wege zum ungesicherten Abgrund. Leider können wir von hier nur den schmaleren Teil des Wasserfalls sehen, der doch den größten freien Fall haben soll. Wenn man die Strasse weiter bis zum Fossli Hotel folgen würde, hätte man garantiert einen tollen Überblick. Oder man erwandert sich den Fall von unten. Eigentlich hatten wir das auch vor. Aber durch Lines Krankheit sind die Wanderpläne für diesen Urlaub auf Eis gelegt.

Das Wetter ist inzwischen regnerisch, es hat ein leichter aber dauerhafter Nieselregen eingesetzt. So halten wir uns nicht lang hier oben auf. Wir verschwinden wieder ins Wohnmobil und machen erst einmal Mittagspause. Ich gehe noch ein bissel am Abgrund mit Lotte spazieren und sehe dabei auch zwei Kreuze von hier verstorbenen Personen. Ob es Suizid oder Unfall war, wird leider nicht klar. Trotzdem beklemmt einen diese Szenerie bei dem diesigen Wetter. Dann geht es den Berg wieder herab. Auf 7km gibt es hier ein 8% Gefälle. Das macht den Bremsen ganz schön zu schaffen und man muss mit Bedacht fahren.

Gegen 13.00 Uhr erreichen wir über die Hardangerbrücke und weiter über Voss den Tvindefossen, ein wunderschöner malerischer in Kaskaden herabstürzender Wasserfall am gleichnamigen Campingplatz. Man kann sich richtig in den Fall hineinstellen und herumklettern. Die Kinder haben ihren Spaß und Lotte auch. Allerdings muss Andi dann mit Felix zurück zum Mobil, weil dieser dringend muss. Am Parkplatz erbeuten wir noch Souvenirs für unsere Freunde, die zu Hause die Meerschweinchen versorgen, und dann geht es weiter richtig Gudvangen an den Naerofjord.

Das Wetter bleibt wolkig mit leichten Nieselregen und die Wolken hängen an den steilen Fjordwänden. Die Stalheimskleiva auf den Weg nach Gudvangen umfahren wir, da wir die Abfahrt verpasst haben, aber ein wenig muss ja auch noch für die anderen Reisen übrig sein. Und dann kommt der Naerofjord, der alles bisherige toppt. Er ist eng und schroff und steil. Die Wolken hängen fest, man sieht nicht alle Berge, aber viele viele Wasserfälle, die die Berghänge herabstürzen. Das ist absolut beeindruckend und wunderschön.

Gegen 15.30 Uhr erreichen wir unser Endziel für heute, den Transitplatz Flaam. Der Platz ist voll und eng, aber er reicht aus. Von hier kann man direkt zum Bahnhof der Flamsbana laufen und ausserdem gibt es einen Supermarkt, denn Milch haben wir heute morgen vergessen zu kaufen. Der Platz liegt zwar toll mit Blick auf Berge, Bahn und Wasserfällte, aber es ist eben nur ein Durchgangsplatz, der riesig ist, aber nur 4 Toiletten hat. Viel zu wenig. Dafür ist die Entsorgungstation vorbildlich.

Nach dem Einchecken laufen wir zum Bahnhof, wir möchten schauen, wo die Bahn abfährt. Auf jeden Fall fährt sie schon mal am Campingplatz laut tutend vorbei. Wir kaufen direkt Karten für die nächste Fahrt, da gerade das Wetter stabil ist und auch ein wenig die Sonne scheint. Eigentlich wollten wir erst morgen fahren, aber wer weiß, was morgen ist und so sind wir flexibel morgen weiter zu reisen.

Um 17.25 nehmen wir den nicht vollen Zug von Flaam Richtung Myrdal. Wir bekommen einen schönen Fensterplatz in einem 6er Abteil und warten auf die Abfahrt. Die Fahrt bis Myrdal dauert 60 Minuten bei 20 km und windet sich das steile Tal herauf. Immer wieder kommen Tunnel und beeindruckende Wasserfälle und Aussichten. Einmal sehen die Leute auf der rechten Seite gut, dann die auf der Linken. Die Bahn hält unterwegs an verschiedenen Stationen, so dass man sich überlegen kann, wo man aus und einsteigt und evt. den restlichen Weg per Fuß oder Fahrrad läuft. Diese Wegstrecke muss wunderschön sein.

Kurz vor Ende der Fahrt hält der Zug am Kjössfossen wo man 5 Minuten Zeit hat Fotos zu machen und auszusteigen. Hier wurde extra eine Plattform für die Touristen gebaut. Die Gischt macht alles nass und wir kühlen schnell aus. Dann plötzlich kommt sie, die Hildra. Zu zauberhafter Feenmusik tanzt auf einer Ruine direkt neben dem Fall eine blonde Frau im roten Kleid, die sich wie durch Zauberei mal hier hin und mal dort hin bewegt. Klaro, das ist eine reine Touristeninszenierung, von der wir wußten. Aber die Kinder sind hellauf begeistert und besonders unser 5 jähriger spricht noch Tagelang von der Fee am Wasserfall.Das Wetter hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Stimmung wahrlich mystisch war. Die Fee tanzt aber nur auf dem Hinweg. Zwar hält der Zug auch auf dem Rückweg am Fall, aber dann ohne Gesang und Tanz.

Am Ende der Fahrt warten wir 20 Minuten im Zug und fahren dann ganz entspannt zurück. Während wir warten, kommt die Bergenbahn aus Bergen an und mit ihr Gruppen voller Japaner, die die Flamsbana stürmen. Aber die Bahn ist lang genug, dass es nicht voll ist und sich alle gut verteilen. In unserem Abteil bekommen wir von den Neuankömmlingen gar nichts mit.

Angekommen im Tal beginnt leichter Nieselregen. Da haben wir ja Glück gehabt. Wir essen noch unseren heut morgen frisch erstandenen Lachs mit Nudeln und Salat und dann geht es wegen den Regens nicht mehr raus sondern es wird noch Yakari auf unseren CD Player und Fotos geschaut. Dann geht es für alle um 22.30 Uhr ins Bett. Morgen geht es weiter an den Lustrafjord.

Lesen Sie das Kapitel Fahrt mit der Flamsbana auch als E-Book. Diese Datei können Sie als PDF auf Ihrem Computer speichern und ganz komfortabel ausdrucken. Den Adobe Acrobat Reader können Sie hier kostenlos herunterladen.