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Fazit zu unserem Urlaub
und einige Erkenntnisse mehr
Das Fazit zu unserem Urlaub stellt immer unsere persönliche Meinung und Erfahrung dar. So kann es sein, dass sich diese nicht mit den Erfahrungen anderer Familien mit Kindern decken, was natürlich mit unterschiedlichen Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen der einzelnen Familienmitglieder sowie unterschiedlichen Interessen zusammen hängen kann. So sind unsere Erkenntnisse mehr als Denkanstösse zu verstehen.
Fazit Camping
Nachdem unser erster Campingurlaub mit unseren damals 8 Monate alten Sohn und unserem VW Bully so schön und entspannend verlaufen war, hatten wir natürlich die selben Erwartungen an den diesjährigen Urlaub. Unsere Tochter war 1 Jahr alt und unser Sohn fast 3. Wir stellten es uns toll für unsere Kinder vor. Leider war dies keine realistische Einschätzung.
Zuerst einmal haben wir viel zu viel Gepäck mitgenommen, so dass selbst der Fussraum hinten voll stand. Dadurch war jedes Mal das großen Packen beim Ankommen und Abfahren vom Campingplatz angesagt. Hier müssen wir uns einfach noch mehr Einschränken und nur das Notwendigste mitnehmen.
Das zweite, was wir nicht beachtet hatten, war der enorme Bewegungsdrang unserer kleinen Tochter, die zwar schon Krabbeln aber noch nicht Laufen konnte. Dieser Bewegungsdrang war weitaus größer mit 13 Monaten als mit den 8 Monaten unseres Sohnes damals. Sie krabbelte uns einfach immer davon. Und im Reisebettchen zu verweilen war auch nur eine kurze Notlösung. Unser Sohn stellte dagegen mit seinen 3 Jahren kein Problem dar. Er vertiefte sich ins Spiel mit seinen Autos auf dem Rasen unseres Stellplatzes und genoss die Natur.
Noch größer war das Problem beim Schlafen. Wir dachten uns, dass beide Kinder oben im Hochstellbett schlafen sollten, da es sehr laut knarrte, wenn man mehr als 20 kg auf die Waage bringt und wir Angst hatten, dass die Kinder dadurch nachts aufwachen würden. Mein Mann hat einen wunderbaren Rausfallschutz für Julia gebaut. Aber erstens wollte unser Sohn nicht im Schlafsack bleiben und zweitens unsere Tochter nicht liegen bleiben. Sie stellte sich immer an das Netz des Rausfallschutzes und wollte sich daran festhalten. Das gab natürlich nach. Doch selbst wenn es gehalten hätte, hätten diese beiden sich durch die Bewegungsmöglichkeit dort oben, nimmer in den Schlaf bringen können. Und sie waren eigentlich schon sehr müde durch die lange Anfahrt.
Am größten war aber das Problem des Wetters. Dieser Sommer war mal wieder total verregnet und auch der August war weder in Deutschland noch in Schweden besser. Bei Regenwetter konnte man unmöglich mit zwei so kleinen Kindern, die sich bewegen müssen, länger im Zelt bleiben. Und draussen war es danach nass und unsere Tochter wollte immer krabbeln. Das passt nicht zusammen.
Daher kommen wir zu dem Fazit: Rundreisen, wie wir sie in Amerika und im letzten Schwedenurlaub gemacht haben, sind erstmal nicht mehr möglich, bevor nicht alle Kinder ein entsprechendes Alter erreicht haben. Wir werden uns nach dem erfolgreichen Urlaub im Ferienhaus, auf Ferienhausurlaub verlagern. Da haben wir auch unsere Freiheiten. Die Kinder haben eine feste Basis, die ihnen Halt gibt und die sie entspannter macht. Für den nächsten Urlaub werden wir dann wahrscheinlich 2-3 Mal das Ferienhaus wechseln und immer 4-5 Nächte dort verbringen. Das ist ein idealer Kompromiss für die Kinder und für Mama, die so gern mehr als nur die Natur vorm Ferienhaus sehen möchte und schon ein wenig unter der geplatzten Rundreise gelitten hat.
Fazit Anreise, Rückreise, Autofahren
Hier hat alles gut geklappt. Wir sind ja theoretisch 2 Tage lang 4-5 Stunden am Stück gefahren, in Deutschland waren es sogar 7 Stunden bis Fehmarn. Aber die Kinder haben recht gut mit gemacht, obwohl sie beide nicht wirklich viel im Auto geschlafen haben. Beide hatten ihren Kinderkoffer mit den wichtigsten Spielsachen vorn und bekamen nach und nach daraus etwas zu spielen. Wurde das Genörgel zu laut, gab es Kindermusik von CD. Nicht gerade für die Eltern entspannend, aber was tut man nicht alles für die Familienruhe. Auch die Reise auf der Fähre war wegen der kurzen Überfahrt unproblematisch. An Bord der Fähre gibt es kleine Spielbereiche für die Kinder und auch sonst allerhand zu sehen. Fürs leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Autofahren ist also bei guter Vorbereitung mit Spielsachen und Snacks kein Thema.
Fazit Schweden - Halland
Wir haben das Glück gehabt, dass wir ein wunderbares Ferienhaus gefunden haben. So hätten wir es uns im vorhinein nicht vorgstellt. Das gab auch den Ausschlag, hier den ganzen Urlaub zu verbringen. Das Haus war komplett eingerichtet, es fehlten jedoch Bettwäsche und Handtücher, was aber normal bei Ferienhäusern ist. Wir hatten durch das Camping sowieso alles dabei.
Ansonsten war Halland ein idealer Standort. Es war nicht zu weit vom Fährhafen in Dänemark/Rödby entfernt und doch am Meer und in Reichweite vieler interessanter Sehenswürdigkeiten und Städte. Es begann hier schon langsam die Schärenküste, was uns im letzten Urlaub schon gut gefallen hatte, das Meer ist aber noch flach und sandig und somit ideal für Kinder. Nicht so ideal war in diesem Gebiet die Sandstrandqualität. Die Wasserläufe aus dem wohl recht sumpfigen Umland machten den Sand hart und matschig.
Die Städte Falkenberg und Varberg und natürlich allen voran Göteborg sind sehr zu empfehlen und dürfen bei einem Urlaub in der Umgebung nicht fehlen. Halmstad ist schon eher eine mittelgroße Stadt, deren eigenes Gesicht ein wenig fehlt und auch nicht typisch schwedisch wirkt. Für Kinder ist der Lisberg Vergnügungspark in Göteborg toll, ebenso die Festung in Varberg und einige Abenteuerspielplätze in der Umgebung von Varberg und Halmstad, die von der E20 aus angepriessen werden. Aber die Saisonzeiten für diese Sehenswürdigkeiten sind recht begrenzt. Saison ist in Schweden von Mitte Juni bis Mitte August. Wir waren mit Ende August schon nach der Saison, dementsprechend leer war es auch überall. Aber das stört uns nicht. Auf Campingplätzen und in den Tourist-Informationen gibts es für Touristen jede Menge Informationsmaterial, was man in Halland alles erleben kann, für den, dessen Reiseführer diese Informationen nicht hergeben.
Fazit Allgemein
Schweden ist ein wunderbares, familienfreundliches Land, in dem man sich sehr wohl fühlt. Wir mögen die nordische Kultur, Mentalität und Landschaft und werden bestimmt wieder kommen.
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