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20.07.2006 - Noch immer schlechtes Wetter

Das Wetter treibt uns langsam nach Hause

Heute war der Wind zwar nicht mehr ganz so stark wie gestern, aber es blies immer noch ziemlich heftig kalte Luft quer über den Campingplatz.

Am Vormittag waren wir wieder mal auf den Schären, doch dieses Mal liefen wir in andere Richtung. Es gab keinen Weg und man wir mussten aufpassen, dass wir nicht in ein Sumpfloch liefen, die hier oben auf den Schären zahlreich vorhanden waren. Unterwegs fanden wir ziemlich viele große Haufen von Tierexkrementen, aber die zugehörigen Tiere sahen wir nicht. Wir mutmaßten, dass es keine Schafe sein konnten, da die Haufen zu groß waren und Elche waren eher nicht in dieser baumlosen Landschaft zu vermuten. Ein Fussabdruck zeigte uns, dass es sich um große Tiere handelte. Und das Gatter am Campingplatz zeigte ebenfalls, dass da Tiere sein mussten. Natürlich waren es nur Kühe. Gut versteckt haben wir die beiden Kühe dann am Horizont entdeckt. Sie haben uns ebenfalls entdeckt und beobachteten uns die ganze Zeit argwöhnisch. Aber ein wenig aufregend war es schon. Das ist die Leichtigkeit des Seins im Urlaub, wenn man nicht wirklich sinnvolle Aufgaben zu erledigen hat.

Als wir zum Zelt kamen, schlief Alex noch ein wenig, der unterwegs im Baby Björn eingeschlafen war. Plötzlich tauchte eine große Gruppe 18-jähriger Schweden auf und campte mit ihrem Zelt direkt neben unserem. Ein bissel Angst hatten wir schon, dass damit die abendliche Ruhe gestört werden könnte. Es leben die Vorurteile. Da das Wetter auch nicht wirklich besser wurde, beschlossen wir, am nächsten Tag abzureisen. Der Fairnesshalber muss man aber im Nachhinein sagen, dass die Jungs wirklich in Ordnung waren. Sie waren zwar laut, aber nicht bösartig oder randalierend.

Wie auch immer, vier Tage an diesem Ort reichten uns sowieso und so hatten wir noch genügend Zeit für die Rückfahrt, falls wir nicht gut durchkommen würden. Mein Mann wollte versuchen, in einem Rutsch die 500 km bis Malmö durch zu fahren. Danach sollte es wieder in einer Etappe nach Schleswig und von dort am nächsten Tag nach Hause gehen. Ich war eher skeptisch, besonders wegen Alex. Aber probieren wollten wir es.

Am Nachmittag kauften wir noch Proviant für die Heimreise ein. Ich packte dann alles zusammen und mein Mann machte mit Alex noch einen kleinen Spaziergang zum Meer. Die Gruppe Jugendlicher verliess gegen 20.00 Uhr mit ihren Auto den Campingplatz und ab da war es ruhig auf dem Platz. Wir haben nicht mal gehört, dass sie nachts wieder kamen. Sie waren bestimmt in eine kleine Kneipe gefahren, um das Spiel England-Schweden der WM 2006 zu sehen. Auch Deutschlands letztes Gruppenspiel stand heute auf dem Plan. Da wir aber punktemässig schon in der nächsten Runde waren, war mir das Spiel nicht so wichtig. Deutschland hat dann aber trotzdem 2:0 gewonnen. Prima. Schweden gewann wohl ebenfalls, jedenfalls jubelte der ganze Campingplatz, und war damit auch in der nächsten Runde und spielte gegen wen? Natürlich Deutschland. Schön, dass wir dieses Spiel zu Hause in Deutschland geniessen konnten. Schlecht, dass so auf jeden Fall einer meiner Favoriten rausflog. Aber im Zweifelsfall bin ich natürlich patriotisch.

Die Nacht verlief ansonsten ruhig und wir freuten uns schon, dass es nach zwei sehr schönen Wochen mit überwiegend schönem Wetter wieder nach Hause ging. Zu Hause ist es halt doch am schönsten.

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