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11.06.2006 - Kullens Fyr

Falsterbo-Ängelholm

Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Cirka 7.30 Uhr standen wir auf und machten uns fertig. Dieses Mal waren wir beim Abbauen schon schneller und kamen unter 3 Stunden los. Meine Halsschmerzen waren nicht schlimmer geworden und ich wollte nun endlich etwas von Schweden sehen. Leider benötigten wir dringend Getränke und es war Sonntag. Vielleicht haben wir Glück und die Tankstellen in Schweden verkaufen wie in Deutschland auch Lebensmittel.

Wir fuhren auf der E6 Richtung Malmö/Helsingborg/Göteborg. Das Fahren war einfach und entspannend. Tankstellen direkt an der Autobahn haben wir nicht gesehen, aber jeder Servicepoint wird an der Autobahn ausgeschildert, oft mit Hinweis auf die Art der Tankstelle (Shell o.ä.) und zu weiteren Serviceangeboten wie Imbissmöglichkeiten oder Übernachtungsmöglichkeiten. Dies kannten wir schon von den USA und finden es sehr praktisch. Meist gibt es an diesen Servicepoints auch Supermärkte, die man häufig schon durch große Schilder von der Autobahn aus erkennen kann.

Der erste Tankstelle, die wir fanden, haben wir direkt genutzt. Es war eine Shell-Tankstelle. Eigentlich fährt unser VW Van mit Normal Benzin, was einer Oktanzahl von 92 entspricht. Aber wir haben nur Diesel oder Benzin mit 95 Oktan (Super Benzin) gefunden. Aber da besseres Benzin tanken immer geht, dachten wir, gönnen wir unserem Bully auch etwas von seinem Urlaub und tanken ohne schlechtes Gewissen das besserwertige Benzin. Die Preise jedenfalls sind eklatant billiger als in Deutschland. Wir bezahlten an dieser Tankstelle für den Liter 1,15. Das billigste, was wir auf unserer Fahrt gesehen haben, war 1,12 und das teuerste 1,20 EUR. Da kann man wirklich nicht meckern und durch die Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 auf den Autobahnen fährt man zusätzlich sehr spritsparend. Zahlen kann man in Bar oder mit Karte. Wir haben mit Kreditkarte bezahlt und ein seltsames Phänomen entdeckt, was wir bis zuletzt nicht entwirren konnten. Jedesmal wenn wir mit Kreditkarte getankt haben, konnten wir nur für 400 SEK tanken, was 40 EUR entspricht. Bei einem Tank, der immer knapp 70l fasst, tanken wir normalerweise zu Hause für 80 bis 100 EUR. Für 40 EUR wird der Tank nur halb voll.

Gegenüber der Tankstelle fanden wir ein Lidl, der oh Wunder, sogar Sonntags auf hatte. So haben wir noch schnell Getränke gekauft und konnten beruhigt weiter fahren. Überigens, das Sortiment ist fast das gleiche wie in Deutschland, sogar die Saft- und Wasserflaschen sind deutsch beschriftet und Supermärkte in Schweden haben häufig auch Sonntags auf oder bis 20.00 Uhr abends. Aus unserem eigentlich sehr aktuellen Reiseführer haben wir entnommen, dass Geschäfte in Schweden eher moderate Öffnungszeiten bis 18.00 Uhr und Samstags bis 14.00 Uhr haben. So wurden wir eines besseren belehrt. Auch am Sonntag ist Einkaufen in Schweden möglich. Für Urlauber ist dies besonders bequem.

Wir fuhren zurück auf die E6, die wir bei Helsingborg verliessen und in Richtung Kullen auf die 111 fuhren. Diese Strasse führte uns zurück ans Meer und wir durchfuhren einige sehr schöne Dörfer im typischen schwedischen Holzhausdesign und bunten Blumen im Vorgarten. In Mölle, einem sehr schönem auf einer Felsküste gelegen Städtchen, besuchten wir das Naturschutzgebiet Kullen und den Kullens Fyr hoch oben auf der Steilklippe. Der Eintritt kostete 40 SEK für ein Auto. Wohnmobile zahlen 50 SEK (Umrechnungskurz cirka 1 EUR = 10 SEK). Mit uns waren viele Schweden unterwegs, es war ja auch sonniges und warmes Wetter und Sonntag. Wir fuhren auf den letzten Parkplatz direkt am Leuchtturm und machten erstmal Mittagspause, was dank der vielen Picknicktische, die auch fast alle unbesetzt waren, sehr idyllisch war. Dann machten wir mit unserem kleinen Alexander die typische amerikanische Besichtigungstour: Kind in Buggy, hoch zum Leuchtturm, Filmen, Fotos und zurück zum Auto. Das dauerte rund eine halbe Stunde. Aber bei der Mittagshitze besonders im Auto wollten wir unserem 8 Monate alten Sohn nicht zuviel zumuten und ihn nicht all zu lange der Hitze aussetzen. Lange Besichtigungstouren waren deshalb nicht drin. Für alle anderen kann man die Steilküste hinab zum Meer steigen, was wir unter anderen Umständen auf jeden Fall gemacht hätten.

Inzwischen war es 14.00 Uhr und bis zum Campingplatz noch cirka eine ¾ Stunde Fahrtzeit auf kleinen Strässchen am Meer. Das Fahren ist wirklich teilweise sehr gemütlich, da viele Schweden nur 50 km/h auf den Landstrassen fahren. Bei warmen Wetter und bei cirka 30 Grad im Auto ist das für Kleinkinder nicht ideal und man sollte versuchen, lange Fahrtstrecken zu vermeiden.

Gegen 16.00 Uhr erreichten wir Ängelholm und fanden den am Meer im Zentrum der Stadt gelegenen Campingplatz eigentlich recht gut. Man folgt der Ausschilderung ins Zentrum. Ab da ist er ausgeschildert. Es gibt nur einen Platz am Ort. Sie wissen, dass Sie richtig sind, wenn Sie an einem Krankenhaus und am Bahnhof vorbei gekommen sind. Vor dem Platz ist ein riesiger Parkplatz. An diesem Sonntagnachmittag waren natürlich Heerscharen von Menschen und vor allem Teenager zum offiziellen Strandbad von Ängelholm unterwegs, der direkt an den Campingplatz grenzt. Natürlich dachten wir zuerst, dass all diese Menschen zum Campingplatz gehörten, aber dem war nicht so. Der Platz war nicht besonders voll und ist auch überschaubar groß. Wir erhielten einen Standplatz am Ende des Campingplatzes an der Strasse unter Bäumen. Hier war nicht viel los. Die Dauercamper gegenüber von uns waren alle schon wieder auf dem Heimweg, da das Wochenende vorbei war. Unter der Woche und ausserhalb der Ferien ist deshalb nur sehr wenig auf dem Platz los. Die Strasse ist natürlich etwas laut, weil viele Strandbesucher hier lang kommen und dementsprechend viel Verkehr herrscht, besonders durch jugendliche Mopedfahrer. Wirklich störend ist es am Abend, wenn man seine Kinder dazu bewegen möchte, einzuschlafen. Dann kann das Knattern eines Mopeds doch hinderlich bei der Nachtruhe sein. Ebenfalls nicht ideal von unserem Standplatz aus war der weite Weg zu den Sanitäranlagen und zum Trinkwasser. Wenn man neues Wasser braucht, schleppt man schon sehr schwer an seinem Wasserkanister.

Nach unserem obligatorischen Aufbau des Zeltes machten wir einen Rundgang über den Platz und besorgten uns in den gut sortierten Lebensmittelladen gute Steaks für das Grillen am Abend. Nach dem Abendessen wollten wir unbedingt noch den Strand sehen, der so heissbegehrt war. Hier findet man Duschen und Toiletten. Der Strand ist lang und recht breit und das Wasser ging flach ins Meer. Ein breiter Dünengürtel muss auf dem Weg zum Meer überquert werden. Hier kann man sich auch toll ein ungestörtes Plätzchen für seinen Aufenthalt am Meer suchen. Bis zum Strandanfang kann man mit dem Kinderwagen fahren, da es aspahliert ist. Direkt am Weg zum Strand ist es natürlich bei schönem Wetter sehr voll mit Besuchern. Ein wenig abseits nach links und rechts hört die Besuchermasse aber rasch auf und man kann für sich allein sein.

Der Platz wurde am Abend auch immer leerer. So waren wir fast ungestört. Wir beschlossen, auf jeden Fall noch eine Nacht zu bleiben. Die Nacht war ruhig und warm.

Fazit zum Campingplatz:
Der Platz ist überschaubar groß mit vielen Dauercampern. Die Urlaubscamper nutzen die leeren Plätze zwischen den Dauercampern. Die Standplätze haben Wiese und sind teilweise unter Bäumen. Der Platz ist mit Kinderwagen auf Kieswegen zu befahren. Es gibt einen Supermarkt und eine Imbissbude, die auch für die Strandgäste offen ist. Minigolf gibt es auch. Einen Spielplatz haben wir nicht bewusst gesehen. Es gibt einen Babywickelraum, der im gleichen rustikalen Design der Sanitäranlagen ist. Er erschien mir persönlich etwas schmutzig und deshalb habe ich ihn auch nicht genutzt, aber das ist meine eigene Meinung. Er ist auf jeden Fall permanent offen, man muss sich keinen Schlüssel besorgen. Die Sanitäranlagen sind zahlreich in zwei Holzhäuschen untergebracht. Sie sind sauber, aber einfach. Die Duschen kosten 5 SEK und laufen erst nach eine Weile warm. An den Sanitäranlagen gibt es in Nischen am Gebäude Kochmöglichkeiten mit Mikrowellen und Abwaschmöglichkeiten. Es gibt hier Trinkwasser und Ausgüsse für die Chemotoiletten. Abwasser kann man auch in die Gullys auf den Wegen des Platzes entsorgen. Man muss die Augen offen halten, sonst läuft man wie wir unter Umständen sehr weit mit einem schweren Eimer voll Wasser, um dieses zu entleeren.
Es gibt einen Kaufmannsladen, der gut sortiert ist und frische Brötchen hat. Babynahrung und Babyartikel habe ich nicht gesehen. An der Rezeption gibt’s Eis, was natürlich die ganzen Strandkinder nutzen. Vor dem Platz war einen Markstand mit Früchten und Kleidung. Eine Anzeige über dem Eingang zeigt die Lufttemperatur 28 Grad. Es war sehr sehr heiss.

Wenn man nichts besonders tolles erwartet, ist dieser Platz sehr schön gelegen und in Ordnung. Persönliche Meinung)

Preis pro Übernachtung: 21 EUR

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